Eine junge Journalistin fragte in diesen Tagen:
„Würde Reuchlin sagen, dass es einen Auftrag zur Interkulturalität gibt?“

Die Antwort des Altphilologen und Mitarbeiter der aufgelösten Reuchlin-Forschungsstelle
Matthias Dall’Asta lautete:
In jedem Fall könnte Reuchlin das sagen.
Er fügte seinen Ausspruch hinzu:
Wir Lateiner trinken sumpfiges Wasser, die Griechen trinken aus Bächen, die Juden aber aus den Quellen.“

Diese humanistische Aufforderung ist gültiger denn je.
Wir müssen den Weg einschlagen der da heißt – sich mit den Weisheiten fremder Völker einzulassen – kurz gesagt – mit fremden Menschen.Für uns Pforzheimer heißt das – dass wir uns mit dem Reuchlinpreis, seinem Inhalt und seinem
oder seiner Träger/in in diesem Jahr 2013 auseinandersetzen.

Gleichzeitig wird die Löbliche dieses Jahr zum ersten Mal den „Humanismuspreis für junge Menschen“ ausloben.

Besonders und traditionsgemäß begrüßen möchten wir den Repräsentanten der Stadt Pforzheim
Oberbürgermeister Gert Hager sowie unseren heutigen Redner Prof. Dr. Martin Erhardt.

Unser Gruß gilt dem Südwestdeutschen Kammerorchester Pforzheim unter der bewährten Leitung
von Frau Gabriele Etz

Unser Gruß und ausdrücklicher Dank gilt den Vertretern der Medien für ihre Berichterstattung heute
im abgelaufenen 512. Singerjahr.

Es ist nicht übertrieben, aber auch in diesem Jahr war die Berichterstattung äußerst umfangreich.
Nochmals besten Dank!

Ich möchte meinen Jahresbericht gemäß unserer gültigen Satzung folgendermaßen strukturieren:

1. Stadtgeschichte
2. Stadtentwicklung
3. Soziales Engagement
4. Unser Einsatz für die Generationen insbesondere
der Jugend
5. Das Leben in der Singergesellschaft

Zu 1. Stadtgeschichte

– Die Obermeister und die Singer Hans Mann, Dr. Heinz Reichert und Hans Martin Schäfer haben
sich für die Verlegung weiterer Stolpersteine im letzten Jahr und auch für dieses Jahr stark gemacht.

– Rund um die Schlosskirche ist Markgräfin Ottilie I zu besuchen.

– In der Volkshochschule können Gewänder genäht werden für den 5. Reuchlin-Ritt am 12. Oktober

– die Woche der Brüderlichkeit wird ebenfalls von den Singern mitgetragen.

– Es gehört zur Aufmerksamkeit des Vorstandes zu beobachten und gegebenenfalls einzuwirken, was mit dem Jugendhaus am Benckiserpark wird.

Für viele – jetzt alte Singer – erst recht für unseren Singer Heinz Schober, war dieser Ort die Wiege der Demokratisierung in Pforzheim nach dem 2. Weltkrieg.

So ist es nur logisch, dass der Beschluss im Vorstand entstand zum 23. Februar 2013 wird auch die Löbliche ihren Beitrag zur Errichtung der Gedenktafeln mit neuer Konzeption leisten.

Am Haus Ecke Wittelsbacher- und Brettener Straße war die Sparkasse Pforzheim Calw bereit eine Erinnerungstafel anzubringen: sie weist auf den ersten Standort der damaligen Stadtsparkasse 1946 hin. Die Dokumentation des ersten Volksbankstandortes steht noch aus.

– Vor drei Jahren waren viele Bürger und Bürgerinnen entsetzt über den gesamten Abriss der
BW-Bank – früher Badische Bank. Wenigstens die Fassade des hochgefeierten Architekten Bartning (Auferstehungskiche) sollte erhalten bleiben.
Das Ergebnis ist sichtbar – es entstand eine Partnerschaft zwischen der Bank im neuen Gewand und
der Südstadtschule – eine gläserne Dreieckwand dient der Schule für Ausstellungen sowohl in der
Schule als auch im Foyer der Bank.

Zu 2 Stadtentwicklung

Ein lang gehegter Wunsch – geäußert an einem 6. Januar früherer Berichte – ging in Erfüllung.
Die in den Farben blau und gold gehaltenen Hinweistafeln zeigen Wirkung für alle Fußgänger – ob für Einheimische oder Besucher.

Leider ist der schon zwei Mal geäußerte Wunsch noch nicht umgesetzt worden, dass die Erläuterungsschilder zu bestimmten Straßennamen nicht ergänzt, erneuert oder gar vervollständigt wurden.
Beispiel: Luisenstraße – das Erklärungsschild ist vergilbt.

Hausbesitzer, Haus- und Grundbesitzerverein, Immobilienanbieter, städt. Dienststellen, Wohnungsbau-
gesellschaften schließt euch zusammen. Eine Koordination ließe sich bestimmt entwickeln.

Singer machen beim Masterplan mit. Vom Vorstand gibt es keine direkte Abordnung.

– Das Haus an der Zerrennerstraße ist weiterhin ein Schandfleck. Vielleicht müssen wir warten, bis der Rückbau der Zerrennerstraße erfolgt.
Gemeinsam sollte dann der Carl-Friedrich-Boulevard entstehen.
Spätestens 2017, wenn 250 Jahre Schmuck- und Uhrenmanufaktur gefeiert wird!

– Hoffentlich ist der Reuchlinplatz um die Schloßkirche herum bis dahin ebenfalls Realität.

– Bekannte Singer machten sich für den Innenstadtring stark – er wird gebaut, gebaut, gebaut – DANKE!

– Zur Verschönerung der Stadtqualität gehören auch die Parkhäuser, viele sind noch zu eng und im Grauton unwirtlich, oft frauenfeindlich.

– Bedenken darf jeder haben, wenn der örtliche Bereich um die Schlosskirche und Technisches Rathaus
zu einer jahrelangen Baustelle werden soll.

– Sicher ist, der Ort für die Marktbeschicker ist festgeschrieben – nämlich der Turnplatz

– Somit bleibt noch ein Wunsch. Das diesjährige Oechsle-Fest möge mit Hilfe der WSP – Citymarketing – dem Namensgeber „Ferdinand Oechsle“ mehr gerecht werden. Gespräche sind bereits angelaufen.

Mit dem Blick auf unsere 512 vergangenen Jahre Singergesellschaft gehört in diesen Abschnitt auch folgende Betrachtung nämlich wie steht es um die- Beerdigungskultur – nicht nur in Pforzheim, aber erst recht hier, wenn wir vorhin von den fremden Weisheiten sprachen. Wir wollen uns noch in diesem Jahr mit dem Thema befassen. Seien Sie gespannt auf das Jahresprogramm 2014.

Zu 3 Soziales Engagement

– Liebe Singer, hier gehört der große DANK zunächst an Sie alle, denn dieser Posten des Schatzmeisters birgt das große Vertrauen in sich durch ihre Mitgliedschaft in dem verantwortungsvollen Umgang mit ihren Beiträgen und Spenden.

Nur so viel:
Wir fördern ganz gezielt, die Integrationsarbeit der „Goldader Pforzheim e.V.“, die Anschaffung eines neuen Fahrzeugs für die beiden Tafelläden, die Hospizarbeit, das Schutzengelprojekt der Polizei Pforzheim und die vielen stillen caritativen oder sozial bedingten Geldzuwendungen und in diesem Jahr –
den 1. Humanismuspreis!

Somit schließt sich folgerichtig der 4. Abschnitt an:
Unser Einsatz für die Generationen insbesondere der Jugend.

Der 5. Reuchlin-Ritt am 12. Oktober richtet sich ganz gezielt an Schulen, die Hochschule und ihre Fachbereiche.
Der Tross endet wieder südlich des Stadttheaters auf dem grünen Areal mit dem Aufbau von kleinen Zelten, in denen Schulen aller Schularten sich mit den humanistischen Idealen in der heutigen Zeit auseinandersetzen.
Gegen 17.30 Uhr wird das Figurentheater Raphael Mürle wieder „Das Ei des Kolumbus“ aufführen,
2001 uraufgeführt anlässlich unseres 500 Jahre Jubiläums.

Ein herausragendes Projekt für das Frühjahr 2014 wird vorbereitet:
Junge Menschen führen unter der Trägerschaft des Stadttheaters „Stageenter“ ein historisches SPEKTACULUM auf.

Das Motto könnte heißen:

Zur Zeit der Pest – Reuchlin und der Humanismus heute.

oder:

Die Löblichen – von der Pestzeit zur humanistischen Aufgabenstellung heute

oder:

Das löbliche Tun heute!!

Zu 5. Das Leben in der Singergesellschaft

Liebe Singer, liebe Gäste,
ein überaus aktives Jahr 2012 ging zu Ende, ein großes reichhaltiges Angebot haben Sie bereits im Jahresprogramm 2013 entdeckt.
Über 1.900 Gäste waren bei unseren Angeboten im vergangenen Jahr.

Ein weiterer Dank geht an die vielen Kooperationspartner, die wir in den letzten Jahren gewonnen haben:
Ich möchte nur einige namentlich nennen:
Volksbank Pforzheim, Sparkasse Pforzheim Calw, Pforzheimer Zeitung, das Stadtarchiv, Förderverein
für das Stadtarchiv, Reuchlingesellschaft, KoKi Kommunales Kino, Bündnis Familie, das Christliche Hospiz Pforzheim/Enzkreis, Verkehrsverein, Pforzheim Mitgestalten, SWP, Privatbrauerei Ketterer, Brauhaus und Parkhotel, Johannesgemeinde, Stadtkirchengemeinde und viele andere.

Meine Herren, in diesem Jahr sind es 20 Jahre, dass wir Begegnungsreisen unter dem aktuellen Begriff:
Kunst-, Kultur- und Genussreise durchführen.

Die erste Reise fand mit Dr. Herbert Räuber und mir statt.

In diesem Jahr gilt die Aufmerksamkeit der Versöhnungsarbeit, wenn wir nach Chichester und Coventry sowie nach Salem reisen, wobei hier badische Geschichte wichtig wird.
Melden Sie sich bald an – es sind noch wenige Plätze frei.

Zum Schluss darf ich unsere an Jahren älteste Mitglieder nennen:

– Alfred Pfeffer im 97. Lebensjahr (19.07.1916)
– Helmut Schofer im 95. Lebensjahr (07.03.1918)
– Reinhold Müller im 95. Lebensjahr (27.03.2918)

und unser an Jahren jüngstes Mitglied
– Tim Georg Schober wird 21 Jahre

– Kurt Gerwig
– Heinz Schober
– Helmut Watter
sind heute 61 Jahre Mitglied in unserer Singergesellschaft.

Herzlich Dank für Ihre Treue. Wir wünschen weiterhin stabile Gesundheit.

Ich bedanke mich bei allen Vorstandsmitgliedern für ein äußerst aktives 2012 – manchmal war es sehr aktiv – die Gästezahlen belegen dies – für gute Zusammenarbeit im Vorstand und in den Teams sowie
für erfolgreiche Resonanz im Rahmen unserer Satzungszwecke.

Ich bedanke mich auch bei allen Partnerinnen und Partnern in unseren Vernetzungen für gutes ideelles Zusammenwirken.

Ich bedanke mich bei allen Mitgliedern, die uns die Treue gehalten haben und freue mich auf die Zukunft mit neuen Mitgliedern.

Ihren Familien und Freunden, dem Redner – Prof. Dr. Martin Erhardt – allen Singern und ihren Gästen wünsche ich das Beste – Gesundheit und Wohlergehen im persönlichen und beruflichen Bereich.

Vielen Dank!

(Es gilt das gesprochene Wort!)

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