Literatur- & Musik-Matinee
Sonntag, 2. März 2008, 11.15 Uhr
PZ Forum, Ecke Luisenstr./Poststr.

mit Inés Zimmermann, Flöten
und Prof. Dr. Claus Thomas, Rezitation

Eichendorff – ein Dichter der deutschen Romantik

Eintritt frei, Spende erwünscht

Deutschland, mit ziemlicher Verspätung als Nation im 19. Jahrhundert gelandet, hatte in Josef Freiherr
von Eichendorff (1788-1857) einen nüchternen Zeit-, aber keinen patriotischen Bundesgenossen. Eichendorff war viel, aber nicht weltfremd. Der Dichterfürst der Romantik war im Alltag Realist. Schonungslos entlarvte er in der Restaurationszeit die Illusionen des deutschen Adels.
Und nach dem Sieg der Europäer über Napoleon weigerte er sich in den „Terrorismus einer groben Vaterländerei“ (Adorno) einzustimmen.

Eichendorff gelang es, seine poetische Eingebungskraft nicht durch die mühevolle Routine eines Beamtendaseins in der preußischen Provinz verderben zu lassen.

Der Komponist Robert Schuhmann hat in seinem berühmten Liederkreis Opus 39 aus dem Jahr
1840 zwölf Eichendorff Gedichte vertont, die heute noch Standardrepertoire von Männergesang-
vereinen sind.

Quasi als Finissage zum Eichendorff-Jahr 2007 präsentieren die „Löblichen Singer“ eine vom
Programm her, durch und durch romantische Literatur-Matinee mit Musik.

Die Freiburgerin Ines Zimmermann realisiert seit 2001 in Zusammenarbeit mit dem Suhrkamp-Verlag jährlich ein Projekt, in dem sie Literatur mit Musik verknüpft. In Pforzheim noch heute in bester
Erinnerung durch die Matinee „Familie Mozart“ aus dem Jahr 2006.


1. Mondnacht


Es war, als hätt der Himmel die Erde still geküsst,

dass sie im Blütenschimmer von ihm nun träumen müsst“

Und meine Seele spannte weit ihre Flügel aus,

flog durch die stillen Lande, als flöge sie nach Haus.


2. Wem Gott will rechte Gunst erweisen, den schickt er in die weite Welt“

dieses auch heute noch geläufige geflügelte Wort stammt von Eichendorff.