Literatursoiree

Samstag, 10. Mai 2014, 19.00 Uhr
Stadtbibliothek

Vortrag und Lesung
zur Bücherverbrennung am 10. Mai 1933
Verbrannte Bücher, verbotene Dichter


in Kooperation mit der Stadtbibliothek Pforzheim

Einführung und Moderation::
Historisch: Obermeister Claus Kuge
Literaturhistorisch: Regina M. Fischer
Es liest: ein Schauspieler des Stadttheaters

Die Teilnahme ist kostenlos. Die Löbliche Singergesellschaft von 1501 Pforzheim freut sich
jedoch über eine Spende für einen wohltätigen Zweck.

Die geistige Grundlage der Bücherverbrennung bildete die nationalsozialistische Ideologie – die staatspolitische Grundlage wurde am 30. Januar 1933 durch die Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler geschaffen. Was danach geschah, war der politische Umbau der Weimarer Republik
in die NS Diktatur. Und das geschah im atemberaubenden Tempo von knapp drei Monaten.

Auch nur drei Monate brauchte es vom Machtantritt Adolf Hitlers am 30. Januar 1933 bis
zum 10. Mai 1933, an dem Professoren und Studenten der höchsten deutschen Lehranstalten
die Bücher von 94 deutschsprachigen und 37 fremdsprachigen Dichtern vor Publikum auf
Scheiterhaufen verfeuerten. Dazu noch Werke etlicher Philosophen, Theoretiker und Sachbuch-
autoren.

Keiner der Professoren und Studenten wurden dazu etwa mit vorgehaltener Waffe gezwungen,
denn die Bücherverbrennung war keine staatlich angeordnete Zwangsmaßnahme, sondern eine
Propaganda-Aktion ideologisch vernagelter Studenten der Deutschen Studentenschaft.

Es ist historisch gesichert, dass die Bücherverbrennungen am 10. Mai 1933 in Berlin und beinahe
jeder deutschen Universitätsstadt nicht auf die Initiative des Propagandaministers Joseph Goebbels
oder gar Adolf Hitlers oder eines anderen Regierungsmitglieds zurückgingen.

Die Idee stammte von der organisierten „Deutschen Studentenschaft“ (DSt) und wurde mit großem Aufwand und Elan ausgeführt.

Es gab keinen Protest an den deutschen Hochschulen und Universitäten. Nicht von den Studenten –
und so gut wie keinen von den Professoren.