Dreikönigskonzert 2024

Dreikönigskonzert 2024

mit dem Südwestdeutschen Kammerorchester Pforzheim

Begrüßen Sie gemeinsam mit uns das neue Jahr – mit Musik, Moderation und Mehr: im Dreikönigskonzert, das im Jahr 2023 Premiere und gleich zum großen Erfolg wurde.

Heimat – wo man herkommt oder wo man sich zuhause fühlt. Geographisch, aber auch emotional. Ein Land, eine Region, eine Gemeinde können Heimat bedeuten, ebenso wie eine Religion oder eine Kultur.

Die Verbindung zwischen Musik und Heimat in seinem ganzen Facettenreichtum ist im Menschen stark verwurzelt. Volkstänze und Volkslieder, bestimmte Instrumente, bestimmte Rhythmen und religiöser Gesang können ein starkes Gefühl der Zusammengehörigkeit zur Heimat darstellen.

Wenn man die ursprüngliche Heimat im Sinne von Geburtsort verlässt, um an einem anderen Ort zu leben, trägt man die Musik der Heimat im Herzen mit sich. Erst recht, wenn man vertrieben wird oder unfreiwillig der Heimat den Rücken kehrt, werden die musikalischen Bindungen noch stärker.

Die Identifikation mit dem musikalischen Erbe der Heimat prägt den Menschen. In Pforzheim leben viele Menschen, die ihren Ursprung woanders haben und doch ist die Stadt neue Heimat geworden. In den Reihen des Südwestdeutschen Kammerorchesters Pforzheim befinden sich zahlreiche Musikerinnen und Musiker aus dem Ausland.

Pforzheim ist zu einem Schmelztiegel der Völker und Kulturen geworden. Mit dem Dreikönigs-Konzert am 6. Januar 2024 tragen das Kammerorchester und die Löbliche Singergesellschaft von 1501 hierzu Rechnung, und präsentieren Musik aus unterschiedlichen Kulturkreisen.

Den musikalischen Auftakt des Jahres 2024 präsentieren wir zusammen mit dem Südwestdeutschen Kammerorchester Pforzheim und dem Förderverein des Orchesters: als Matinée, die Chefdirigent Douglas Bostock wieder ebenso unterhaltsam wie informativ moderiert.

Stoßen Sie mit uns an! Nach dem etwa 1 1/4-stündigen Konzert haben Sie bei einem im Preis inbegriffenen Sekt-Empfang und einem kräftigen „Singermahl“ Gelegenheit zu Begegnung und Austausch untereinander, mit den Musikerinnen und Musikern und Chefdirigent Douglas Bostock.

 

Im Eintrittspreis enthalten:

  • Konzert unterhaltsam moderiert durch Douglas Bostock
  • Programmheft
  • Sekt-Empfang
  • Singermahl
  • Begegnung und Austausch mit Musikerinnen und Musikern und dem Chefdirigenten

Karten ab sofort über Reservix ab 39,70 € erhältlich.
(Tageskasse 45 €)

Programm

Heitor Villa-Lobos 1877-1959 “Embolada” (Introduktion) (Arr. Wolfgang Mücke)
aus “Bachias Brasileiras” Nr. 1
Komitas 1869-1935 Drei Armenische Volksweisen
1. Shogher Djan (Lieber Shoger) Allegretto scherzando
2. Yerkinqn Ampel (Wolken) Andante
3. Hoy Nazan Vivo
Jules Massenet 1842-1912 Méditation aus der Oper “Thaïs” (Arr. Duncan McIntyre)
Andante religioso
Samuel Coleridge-Taylor 1875-1912 Noveletten für Streicher
Larghetto
Franz Schreker 1878-1934 Scherzo für Streicher
Presto
Isaac Albéniz 1860-1909 Cantos de España
1. Cordoba Andantino
2. Orientale Adagio
Béla Bartók 1881-1945 Rumänische Volkstänze
1. Joc cu bâtǎ (Stocktanz) Allegro moderato
2. Brâul (Schärpentanz) Allegro
3. Pê-loc (Auf einem Fleck) Moderato
4. Buciumeana (Horntanz) Moderato
5. Poargǎ româneascǎ (Rumänische Polka) Allegro
6. Mǎrunţel (Schneller Tanz) Lístesso tempo
7. Mǎrunţel (Schneller Tanz). Allegro vivace

 

Presseartikel der Pforzheimer Zeitung

Musik voll feiner Nuancen: Dreikönigskonzert des SWDKO als Matinee der Löblichen Singer

PZ-News Veröffentlicht: 06.01.2023

Pforzheim. Das Dreikönigskonzert des Südwestdeutschen Kammerorchesters (SWDKO) vereinte unter dem Titel „Good old England“ fünf Werke britischer Komponisten Seine gleichermaßen launige und informative Moderation der Matinée in Kooperation mit den Löblichen Singern im gut gefüllten Mittleren Saal des CCP begann Dirigent Douglas Bostock mit einem provokativen Zitat des Dichters Oscar A. H. Schmitz aus dem Jahr 1904: „Die Engländer sind das einzige Kulturvolk ohne Musik, Gassenhauer ausgenommen.“

Natürlich stellten das SWDKO und sein Leiter unter Beweis, dass dem nicht so ist.
Die Konzentration auf ein rein britisches Programm tat dieser Musik gut, die völlig eigene nationale Charakteristiken aufweist. Krachende Dynamik, leidenschaftliche Ausbrüche und heftige Emotionalität wie bei Komponisten vom Festland sucht man hier vergebens. Im Vordergrund stehen Liedhaftigkeit, Bezüge zur Volksmusik, fein gezeichnete Stimmungen, zarte Nuancen, Lyrik ohne Sentimentalität, Emotionalität ohne Übertreibung.

Douglas Bostock zeigte sich ausgesprochen feinfühlig und empathisch für die Musik aus seinem Heimatland und übertrug dies mit seinem differenzierten Dirigat auch auf sein feinnervig und wie gewohnt präsent aufspielendes Orchester. Zum Auftakt erklang die Vectis Suite op. 81 von Thomas Dunhill (1877 – 1946), eine Folge eleganter und animierter Interpretationen der fünf Tanzformen March, Borree, Slow Minuet, May-Day Dance und Thanksgiving. Vectis, so Bostock, ist der lateinische Name der Isle of Wight.

Ein Großmeister der Barockmusik ist Henry Purcell (1659 – 1695), der in seiner berühmten Chaconne g-Moll eine Tanzform aus Spanien aufgreift, bei der die Oberstimmen Variationen über einer gleichbleibenden Bassstimme spielen. Sie zeichnet sich außerdem durch ihre „sweet dissonances“, ihre schmerzlich-schönen Dissonanzen aus und erinnert in ihrer langsamen, getragenen Stimmung an eine Trauermusik. Die Komposition in einem Arrangement von Benjamin Britten gehört seit den 1950er Jahren zu den Lieblingsstücken des SWDKO.

Voll zärtlicher Innigkeit ist die Serenade e-Moll op. 20 von Edward Elgar (1857 – 1934), die er seiner Frau „Frauchen“ Alice 1892 als Liebeserklärung und Hochzeitsgeschenk verehrte. Die Serenade greift auf drei früher entstandene Stücke für Streichorchester zurück und zeichnet sich durch eine heitere, friedvolle und liebevoll-sanfte Grundstimmung aus.

Thomas Pitfield (1903 – 1999) war Maler, Kunsthandwerker Buchillustrator, hinterließ als Komponist ein ausgesprochen umfangreiches Werk, ist aber heute kaum noch bekannt. Douglas Bostock entdeckte ihn erst 2021 und nahm das 1951 entstandene „Theme and Variations“ – vermutlich als deutsche Erstaufführung – ins Programm auf. Eine langsame, volksliedhafte Melodie mit einer Prise „nordischem Klang“ wird in vier stimmungsvollen Sätzen mit deutlich modernen Anklängen variiert, um in ein temperamentvolles, fast schmerzhaft sägendes Finale mit versöhnlichem Schluss zu münden. Die distanzierte Klangwelt der Nachkriegszeit ist unüberhörbar.

Schluss und Höhepunkt des Programms bildete die Simple Symphony op. 4 von Benjamin Britten (1913 – 1976) einem der international bedeutendsten Komponisten des 20. Jahrhunderts. Das humorvoll betitelte Werk, laut Bostock nämlich weder simpel noch Sinfonie, sondern eigentlich eine Suite, verwebt in vier Sätzen je zwei unterschiedliche Themen miteinander, und das sehr abwechslungsreich, rhythmisch interessant und dynamisch spannend. Ein echtes Schmankerl das „Playful pizzicato“, der zweite Satz, bei dem alle Streichinstrumente des Orchesters ausschließlich gezupft werden.

Als Zugabe für den reichlichen Applaus spielte das SWDKO von Gordon Jacob (1895 – 1984) die fröhlich hüpfende Gavotte aus der Denbigh-Suite.

Löbliche Idee: In Pforzheim soll eine klingende neue Tradition entstehen

PZ-News Veröffentlicht: 23.03.2023

Beherzte Fürsprecher und Förderer der Kooperation von Löblichen und SWDKO (von vorne, links im Uhrzeigersinn): PZ-Verleger Albert Esslinger-Kiefer, Obermeister Kai Adam, Konzertinitiator Philippe A. Singer und Bernhard Layer von der Singergesellschaft, Ulrich Jautz vom SWDKO-Förderverein, PZ-Stadtressortleiter Claudius Erb, SWDKO-Geschäftsführer Andreas Herrmann und der Geschäftsführende PZ-Verleger Thomas Satinsky. (Foto: Röhr)

Jetzt haben sie mal einen Applaus verdient: All die Zuhörer, die sich am 6. Januar auf diese Premiere im Pforzheimer CongressCentrum einließen und das von Löblicher Singergesellschaft und Südwestdeutschem Kammerorchester (SWDKO) initiierte, von der PZ unterstützte Konzerterlebnis zu einem vollen Erfolg machten. Dadurch haben sie den Machern regelrecht Flügel verliehen. „Wir wollen eine Tradition ins Leben rufen“, sagt Kai Adam, der Obermeister der Löblichen. Und der Motor und Initiator Philippe A. Singer bekräftigt: „Es geht darum, eine neue Marke zu schaffen.“

Weil das ein schwieriges, ehrgeiziges Unterfangen ist, tüfteln die Löblichen und das SWDKO schon jetzt wieder an Plänen mit Blick aufs Dreikönigskonzert im kommenden Jahr und strotzen am PZ-Redaktionstisch vor Tatendrang. Mehrere Ziele treiben sie an. Seit Jahren verfolge der Vorstand die Maxime, die Singergesellschaft zu öffnen, betont Obermeister Adam.

Zeichen der Öffnung
Tatsächlich nimmt die Debatte um eine mögliche Aufnahme weiblicher Mitglieder ja zunehmend Fahrt auf (die PZ berichtete). Laut Singer soll dieses Konzert „als Entrée zur Hauptversammlung“ die Offenheit der Löblichen demonstrieren und so zeigen, „wohin die Reise geht“. Außerdem wolle man das gesellschaftliche Zusammenwirken in der Stadt stärken und dafür Kräfte bündeln. Zur Erinnerung: Vormals gab es am Dreikönigstag ein Konzert des SWDKO und parallel eben die Versammlung der Löblichen. Diese Ereignisse bereichernd zusammenzuführen, ist auch für SWDKO-Geschäftsführer Andreas Herrmann und Ulrich Jautz, den stellvertretenden Vorsitzenden des Fördervereins dieses Kammerorchesters, eine im Wortsinn löbliche Idee.

„Das SWDKO ist immer froh, wenn es starke Partner hat“, sagt Herrmann und: „Zusammen sind wir stärker.“

Jautz spricht von einer „tollen Geschichte“, denn das SWDKO könne sich so neue Zielgruppen, Förderer und Abonnenten erschließen.

Krönende Marketingidee
Bernhard Layer, Vorstandsmitglied der Löblichen, hat die rege von Konzertbesuchern genutzte Möglichkeit zum anschließenden Austausch besonders gefallen. Viele hätten das Angebot, sich vereint das Singermahl munden zu lassen, gerne angenommen: „Kaum einer ist gleich nach Hause.“ Eben diese zwischenmenschlichen Begegnungen seien eine enorme Bereicherung, betont Herrmann. Adam berichtet von Rückmeldungen, dies sei „Klassik zum Anfassen“ in „familiärer Atmosphäre“ gewesen – was nicht zuletzt an der humorvollen Moderation durch Dirigent Douglas Bostock lag.

„Good Old England“ hatte er das Programm der Premiere gewidmet – und sinniert laut Herrmann schon darüber, ähnlich Originelles für 2024 zusammenzustellen. Bis dahin wollen die Macher diese neue Marke weiter festigen und durch Aktionen über das Jahr hinweg in der öffentlichen Wahrnehmung präsent halten. So soll etwa die Krone, die die frisch und modern gestalteten Werbeträger zierte, tatsächlich handfest werden.

Mit der Hochschule, deren Rektor SWDKO-Förderer Jautz ist, startet ein Marketingprojekt, um per 3D-Druck diese Krone zu kreieren. Sie wird in Kooperation mit der hiesigen Traditionsindustrie ausgearbeitet und dann im Stadtbild gezeigt sowie visuell über Soziale Medien verbreitet.

So sollen das Interesse und die Vorfreude wachsen und Tickets fürs zweite Dreikönigskonzert später vielleicht noch mehr zum Verkaufsschlager werden – gern auch als Geschenk unter Angehörigen und Freunden oder von Unternehmen.

Douglas Bostock

Leitung und Moderation

Douglas Bostock wirkt seit Beginn der Konzertsaison 2019/20 als Künstlerischer Leiter und Chefdirigent des Südwestdeutschen Kammerorchesters Pforzheim. Zuvor war er von 2001 bis 2019 Chefdirigent und ist nun Ehrendirigent des Schweizer Sinfonieorchesters Argovia Philharmonic, das er mit frischen Konzepten und innovativen Formaten künstlerisch erfolgreich in der Orchesterlandschaft positioniert hat. Weitere Stationen seiner Laufbahn waren u. a. die Karlsbader Symphoniker, die Tschechische Kammerphilharmonie, die Münchner Symphoniker und das Tokyo Kosei Wind Orchestra. Sein breites Repertoire umfasst Werke aus allen Epochen einschließlich einer Vielzahl selten aufgeführter Werke, zeitgenössische Musik und Opern. Sein Temperament, sein unverkennbarer Stil und sein Kommunikationstalent führten ihn als Gast zu bedeutenden Orchestern in Europa, Amerika und Asien, darunter die Orchester der BBC, das London Philharmonic Orchestra, das Radio-Symphonie-Orchester Prag, das National Orchestra Washington, das Mexikanische Staatsorchester und das New Japan Philharmonic Orchestra.

Beinahe 100 CD-Aufnahmen dokumentieren das künstlerische Profil und das vielseitige Repertoire von Douglas Bostock. Als Gastprofessor, u.a. in Tokyo, widmet er sich auch der Arbeit mit jungen Musikern und leitet Kurse und Meisterklassen für Dirigenten. Mit dem Südwestdeutschen Kammerorchester Pforzheim hatte er seit 2013 bereits mehrfach als Gastdirigent zusammengearbeitet und prägt und entwickelt nun als Künstlerischer Leiter Klang, Stilistik und Programmatik dieses ebenso traditionsreichen wie innovativen Ensembles weiter.

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