“Die Zukunft hat schon begonnen”
so lautet das Buch von Dr. Heide Hammel über den ersten Oberbürgermeister
Dr. Johann Peter Brandenburg und über seine politische Leistung.

Das 50-iger Jahre Kulturfestival ging vor wenigen Wochen zu Ende. Mit den rückblickenden
Eindrücken in die Aufbauphase nach der Zerstörung Pforzheims darf ich Sie sehr herzlich zu
unserer Jahreshauptversammlung 2011 begrüßen.

Zusammenrücken – zusammen gestalten – positives Vernetzen – eine heterogene und menschlich funktionierende Stadtgemeinschaft – diese Worte sind im abgelaufenen 510. Singerjahr mehrfach
benannt worden.

Claus Kuge und ich wünschten uns vor einem Jahr:

Bruddeln war gestern,
umdenken und Handeln ist heute !

Ist es uns gelungen?
Diese Frage mag jeder für sich beantworten!

Alle Singer und Gäste bei unserer festlichen Versammlung darf ich an dieser Stelle herzlich begrüßen.

Mein Gruß und ausdrücklicher Dank gilt den Vertretern der Medien für ihre Berichterstattung
heute und im abgelaufenen Berichtsjahr

Umdenken und Handeln!

In zahlreichen Veranstaltungsangeboten konnte die Löbliche durch ihre Vorstandsmitglieder und Obermeister präsent sein

  • Markt(platz) der Möglichkeiten
  • Festival der 50iger Jahre
  • Europagesellschaften
  • Partnerschaftreise nach Osijek und Györ-Sopron-Moson
  • Verlegung weiterer Stolpersteine
  • Hospiztag Pforzheim Enzkreis
  • Kommunales Kino
  • Gedenken zum 23. Februar Pforzheim und 13./14. Februar Dresden
  • Verbrannte Bücher, verbrannte Dichter
  • Nordstadtbegehungen
  • Matineen zur Stadtgeschichte
  • Einladungen zu verschiedenen Institutionen als Teil des Netzwerks sozialer, caritativer
    und kultureller Einrichtungen.

Menschliches Zusammenrücken – und mit Entwicklungen in unserer Stadtgemeinschaft konfrontiert
zu werden – bleibt eine dauerhafte löbliche Aufgabe für uns Vorstände und zur Mahnung an
jüngere heranwachsende Bürgerinnen und Bürger.

Das Jahresprogramm brachte ein großes Angebot; die Stimme einer Bürgerin lautet:
“Dieses Programm ist überschaubar, hervorragend und sehr gut aufgemacht”.

Das Zusammenwirken mit städtischen Mitarbeitern konnte in Anspruch genommen werden
und zu guten Ergebnissen geführt werden.

– Die Gedenktafeln zum 23. Februar
werden wieder an den Orten aufgestellt, an denen die Zerstörung nachvollzogen werden kann.

Leider hat der Wunsch nach dauerhaften, nicht zu zerstörenden Tafeln über Sponsoren kein Gehör
bei Entscheidungsträgern gefunden.

Ein Modell kann möglicherweise an der Bahnhofstraße aufgestellt werden. Sie können Abbildungen
im Foyer begutachten.

Dasselbe gilt für ein beleuchtetes Flachrelief an der Südwand der Alfons-Kern-Schule
Ecke Deimling- und Zenthofstraße.

Als Kompromiss und zur Achtung der Mitarbeiter von BAM und dem Architekten wird das
Flachrelief unbeleuchtet an seinem gewünschten Ort angebracht.

Zusammenwirken – wieder wurden Stolpersteine verlegt, der nächste Termin ist der
geschichtsträchtige 27. Januar 2011. Über 60 Stolpersteine mit Namen der sogenannten Judenklasse,
die in der Osterfeldschule gebildet wurde aus jüdischen Schülerinnen und Schülern aus allen
Pforzheimer Gymnasien und Schulen werden vor der Osterfeldschule in den Boden verlegt.

Zusammen gestalten – und zusammen wirken!
Es konnte nach mehreren Ansätzen und Eingaben erreicht werden, dass der Beitrag der Löblichen
zur Gestaltung, Aufstellung und zum Transport eines Steins zur Erinnerung an die Deportation der
jüdischen Bevölkerung am 22. Oktober 1940 nach Gurs auch als Abguss an den mahnenden Platz
am Hauptgüterbahnhof zur Ausführung kam.

Unser Singer Hagen Franke ist bei der bevorstehenden Herausgabe einer Militärgeschichte
Pforzheims und der Region natürlich auch auf die Eppinger Linie gestoßen.
Am 27. März wird die Frühjahrswanderung “auf der Wegführung” abgelaufen.

Die Aufstellung der großen Hinweistafeln an der Tiefenbronner Straße beim Seehaus, im Altgefäll
beim Heuweg und an der Hoheneck findet im Frühjahr statt. Ein Prospekt mit jeweiligem Deckblatt
von Pforzheim, dem Enzkreis und dem Naturpark Stromberg liegt bereits in der Stadtinformation auf.

Unsere Matineen, Wanderungen, Reisen und die Vernetzung mit vielen hiesigen wichtigen
Einrichtungen sind immer wieder mit der Fragestellung beschäftigt

“Woher kommen wir – wohin gehen wir?”
Ein wichtiger Satz hilft uns dabei:
Zukunft braucht Erinnerung!

Somit ergehen die Wünsche an die Stadt Pforzheim und an den Gemeinderat:

  • Erhaltung und Errichtung des Wartberg-Familienbades
  • Entscheidung über die Zukunft des DDR-Museums “Gegen das Vergessen”
  • Benennung eines REUCHLIN-Platzes

Hand in Hand muss noch breiter aufgestellt werden, es bedarf noch mehr Information,
Wille zum Erhalt bei Instandsetzung mit sparsamen öffentlichen Mitteln.

Zusammenrücken – vor 5 Jahren formulierte ich es und in diesen Tagen sagte es der Operndirektor –
die Hauseigentümer möchten mehr Verantwortung für ihre Häuser übernehmen.

Auch diese Aussage ist gültig:
“Wir haben immer noch Wunden und Narben von der Zerstörung”

Beispiel:
Kronprinzenstraße – hohle Zähne – und jahrzehntealte Fassaden – daneben das erweiterte
Stadtarchiv mit interessanter Fassade.
Eine kaum besuchte Info-Veranstaltung vor
4 Jahren brachte wenig Ergebnisse.

Das Gebot der Stunde:
Quartiere managen! – Hier sind auch der Haus- und Grundbesitzerverein und die Bürgervereine
als Gesprächspartner gefragt.

Unser Handeln wurde gelobt, wir wurden 2010 als eines von 175 Glanzlichtern der Region
ausgezeichnet – d.h. unser bürgerschaftliches Engagement wirkt in vielen Bereichen über die
Stadt hinaus.

Unsere Angebote für die Stadt und den Enzkreis seien besonders für dieses Jahr herausgehoben:

Am 10. Juni 2011 bietet die Löbliche zusammen mit der Volksbank Pforzheim ein Sonderkonzert
mit dem Südwestdeutschen Kammerorchester unter der Leitung Prof. Sebastian Tewinkel und der
Pianistin Eliane Rodrigues an. Bereits im Reuchlinjahr 2005 und 2008 spielte sie in Pforzheim.
Das Motto:
Musik trifft Wirtschaft – eine Hommage an den Markgrafen Carl Friedrich
dem 1. Wirtschaftsförderer Pforzheims durch die Begründung der Schmuck- und Uhrenmanufakturen
und “Dem edelsten Mann ein Denkmal gesetzt”

so stand es am 23. Juli 2008 Nr. 170 in der PZ – denn er hatte als erster absolutistischer Herrscher
seiner Zeit die Leibeigenschaft abgeschafft!
Das Denkmal steht vor der ev. Kirche in Eutingen.

Einladungen und Karten gibt es über die Volksbank, die Löbliche und den Förderverein
des Südwestdeutschen Kammerorchesters. Es gibt auch eine Abendkasse.

Der 4. Reuchlin-Ritt:
Dieses Mal mit einer neuen Konzeption: Viele Jugendliche aus Schulen und Organisationen stellen
sich dem Thema: “Reuchlin – der Humanismus im 21. Jahrhundert – 511 Jahre Löbliche”

Der “lange Wurm” endet; wie beim ersten Ritt; auf dem Waisenhausplatz.
Natürlich bietet das Areal rund um den Schloßkirchenpark Begegnungsmöglichkeiten – vielleicht ist
dann auch die Pfarrerstelle von St. Michael wieder besetzt.
Wir danken unserem Singer Pfarrer Bruno Dörzbacher für sein jahrzehntelanges Engagement in
seiner Gemeinde und in der Innenstadt.

Fantastisch wäre es – wie schon so oft in einem Jahresbericht gefordert – Die stärkere Vernetzung
der Melanchthonstadt Bretten mit der Reuchlinstadt Pforzheim.
Also Reuchlin früher und die Goldstadt heute und in der Zukunft.

Die heutigen Wirtschaftsfaktoren vereinen sich mit der Geschichte
– Ottilie – die Markgräfin um 1500
– Carl Friedrich, der Markgraf um 1800
– Berta Benz – die erste Autofahrerin um 1900
und Reuchlin – der Humanist – der mit seinem Wirken in die Zukunft weist.
Reuchlin-Ritt – gewandete Bürgerinnen und Bürger – bei Volkshochschulkursen eingekleidet – die kulturellen Angebote – vermischt mit den stillen Hilfen in großer Zahl – machen das Jahr 2011 aus.

Meine Ausführungen beinhalten somit das Jahr 2011.
Die Partnerschaft Pforzheim – Vicenza besteht 20 Jahre.
Zusammen mit der Deutsch-Italienisch Gesellschaft wird im September eine Reise angeboten – das
ist dann bereits das dritte Mal mit löblicher Betreuung.

Durch das große Interesse am Vortrag von Dr. h.c. Burger aus Dresden über den Wiederaufbau
der Dresdner Frauenkirche, findet eine Kultur- und Genussreise Ende August nach Dresden statt. “Dresden neu entdecken – Angebote die nicht alltäglich sind.”

Eine Pflichtaufgabe bleibt uns auch im April erhalten. Die Putzete an der Villa Rustica im Hagenschieß:
Verkehrsverein – der Forst – Bürgerverein Buckenberg-Haidach und die Löbliche wirken seit Jahren zusammen und erhalten Geschichte nachvollziehbar.

Deshalb mein weiterer Apell:
Das Buch die “Pforzheimer Straßennamen” ist noch nicht vergriffen. Darin lassen sich viele geschichtliche Stationen ablesen, wobei ein nachahmenswerter Hinweis befolgt werden kann.
Sponsern sie Erläuterungsschilder für herausragende Straßennamen
Beispiel: Gerwigstraße – als Dank an die Stadt für die hervorragende gerichtete Straße.

Vor zwei Jahren habe ich mich zur Veränderung des BW-Bankgebäudes an dieser Stelle geäußert.
Ein Kommentar hieß: “Da ist etwas schief gelaufen”
In der Zwischenzeit erinnern wir uns an das was war und blicken in die gestalterische Zukunft.

Ein Gespräch mit Frau Tischer, der Leiterin der heutigen Bankfiliale hatte zum Ergebnis: Es wird bis
zur Eröffnung des neuen Gebäudes ein gemeinsames Projekt geben unter Beteiligung von Kindern mit
der Löblichen.

Und noch eine angestoßene Geschichte:
Vor nahezu zwei Jahren war ich mit Frau Hess bei der Mitgliederversammlung des Bürgervereins Dillweißenstein darin einig, dass das Kriegerdenkmal von 1870/71, gegenüber dem Rathaus, saniert
und restauriert gehört. Zum Frühjahr soll die Angelegenheit in Angriff genommen werden!

Zum Jahresbericht gehört auch der Blick nach innen:
Wir werden statistisch gelesen jünger – aber auch weniger.
Deshalb wird 2011 – 510 Jahre Löbliche – verstärkt um Mitgliedschaften geworben.
Folgende Arbeitsfelder haben sich die Vorstandmitglieder zugeordnet und sollen für Neumitglieder von Interesse sein.

  • Altenpflegehilfe
  • Jugendhilfe
  • Mitgliederbetreuung
  • Heimatpflege, Geschichte – Kultur
  • soziales, caritatives
  • Reisen, Ausflüge, Wanderungen
  • Reuchlin-Ritt
  • Kultur, Matineen, Soireen

Hierin erkennen Sie, dass sich jedes Vorstandsmitglied mindestens in zwei Arbeitsfeldern einbringt.
Unsere Kontakte über die Gästeliste und befreundeten Einrichtungen werden weiter ausgebaut.

Helfen Sie also mit neue Mitglieder den Arbeitsbereichen nach Interessenlage und Neigungen zuzuführen.

Nun darf ich unser an Jahren ältestes Mitglied nennen,
Herr Ernst Stolterfoth,
Geb.-Tag 18.7.1916

und unser an Jahren jüngstes Mitglied
Herr Christoph von Lettow-Vorbeck
Geb.Tag 29.10.1990

Kurt Gerwig und Heinz Schober sind heute 59 Jahre Mitglied in unserer Singergesellschaft.
Herzlichen Dank für Ihre Treue!

Ich bedanke mich bei allen Vorstandmitgliedern für ein sehr aktives Jahr 2010 – manchmal war es zu
sehr aktiv – für gute Zusammenarbeit im Vorstand bei kritischen Ausblicken ins Jahr 2011 und für
große und weitreichende Resonanz im Rahmen unserer Satzungszwecke.

Ich bedanke mich auch bei allen Partnerinnen und Partnern in unseren Vernetzungen für gutes Zusammenwirken.

Ich bedanke mich bei allen Mitgliedern, die uns die Treue gehalten haben und freue mich auf die
Zukunft mit neuen Mitgliedern.

Ihren Familien und Freunden, dem Redner und den Sängern, allen Singern und ihren Gästen wünsche
ich das Beste – Gesundheit und Wohlergehen im persönlichen und beruflichen Bereich.

Vielen Dank.

(Es gilt das gesprochene Wort!)

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