6. Matinee
Sonntag, 9. November 2003, 11.00 Uhr

Treffpunkt: Pforzheim-Eutingen – Parkplatz gegenüber Turnhalle (G.-Feuerstein-Straße)

Christine Klittich M.A., Kunsthistorikerin
Die Künstlerkolonie in Eutingen
Auf den Spuren der 1908 gegründeten, im Volksmund Künstlerkolonie genannten, Villen Pforzheimer Dozenten der Goldschmiede- und Kunstgewerbeschule

Eintritt frei

Als 1908 einige Dozenten der Pforzheimer Goldschmiede- und Kunstgewerbeschule die wertlosen Steinkleeäcker auf der „Hohen Steig“ von der Gemeinde Eutingen erwarben, stieß dies bei der Eutinger Bevölkerung auf Verwunderung.

Bevor die ruhesuchenden Künstler mit dem Bauen beginnen konnten, mußten etliche Auflagen erfüllt werden: Zufahrtswege und ein Wasserreservoir mußten auf eigene Kosten erstellt werden.

1909 waren die ersten Häuser in den großzügigen Gartenanlagen bezugsfertig. Die Villen wurden im sogenannten Landhausstil mit Schindelverkleidung und Sprossenfenstern errichtet. Architekt war Heinrich Deichsel, der in Pforzheim zahlreiche Gebäude entworfen hatte, u.a. die „Villa Rodi“ in der Friedenstraße und den Hachelturm.

Die ersten Bewohner waren der Chemiker Dr. Karl Pfeil und die Künstler Emil Bäuerle, Julius Müller-Salem, Georg Kleemann und Peter Paul Pfeiffer. 1929/39 baute der bekannte Tiermaler und damalige Lehrer an der Goldschmiedeschule Erwin Aichele in der Künstlerkolonie.

Erst 1953 wurde der im Volksmund gebräuchliche Namen „Künstlerkolonie“ amtlich. Davor hieß die Siedlung „Kolonie Hohe Steige“ und „Villen Kolonie“.