Bericht
Exkursion

Samstag 13. April 2013

Generallandesarchiv Karlsruhe

 

Der Förderverein für das Stadtarchiv Pforzheim e.V. und die Löbliche Singergesellschaft von 1501 Pforzheim haben gemeinschaftlich eine Exkursion ins Generallandesarchiv Karlsruhe und in
die Festung Germersheim durchgeführt.

Der Leiter des Generallandesarchivs Karlsruhe, Prof. Dr. Wolfgang Zimmermann, lies es sich
nicht nehmen, die Delegation aus Pforzheim höchstpersönlich durch das in den letzten Jahren
aufwändig umgebaute Archiv zu führen, in dem sich rund einhundertdreißigtausend Urkunden
aus der badischen Landesgeschichte befinden.

Prof. Dr. Zimmermann erklärte seinen Besuchern die Logistik des Archivs und wie man es nutzen
kann. Von großer historischer Bedeutung ist das Archiv durch die Überlieferung der Markgrafen
von Baden sowie die Archive der Bischöfe von Speyer und Konstanz und durch die Aufbewahrung
von Urkunden und Dokumenten der aufgehobenen Klöster Badens.
Im Generallandesarchiv befinden aus dem 19. und 20. Jahrhundert die Akten des Badischen Landtags
und der Ministerien, der großherzoglichen Hofbehörden und des Badischen Armeekorps.
Sie dienen Historikern als Forschungs-Fundus, aber auch Privatpersonen nutzen das Archiv zur
familiären Spurensuche.

Nach dem Besuch des Generallandesarchivs waren die rund 25 Teilnehmerinnen und Teilnehmer
der Exkursion unterwegs nach Germersheim, um dort die historische Festung Germersheim im
Stadtkern zu besichtigen.

Nach einem 1816 gefassten Beschluss des Deutschen Bundes sollte Germersheim zusammen mit
Landau das linke Rheinufer gegen Frankreich schützen. Der Bau der Festung begann allerdings
erst 1834, und es dauerte bis 1855, ehe die Festung funktionsfähig war; die Fertigstellung aller
Anlagen zog sich sogar bis zum Jahr 1861 hin. Nach dem ersten Weltkrieg musste die Festung
nach den Bestimmungen des Versailler Vertrages geschleift werden, besonders schmerzlich war
das allerdings nicht, denn durch die Weiterentwicklung der Waffentechnik hatte die Festung ihre
militärische Bedeutung längst eingebüßt. Gleichwohl bleiben große Teile der Anlagen erhalten und
ermöglichen heute einzigartige Einblicke in diesen Teil der deutschen Vergangenheit

Text: Claus Kuge
Fotos: Günter Beck