Begrüßungsrede Claus Kuge
Matinee zur Stadtgeschichte
am Sonntag, 02. Juni 2013, 11.15 Uhr

„Karl Friedrich von Baden und Johann Peter Hebel“
mit Dr. Franz Littmann

Das Thema unserer Matinee heute ist
„Karl Friedrich von Baden und Johann Peter Hebel“

Für diejenigen, die nicht ganz so fit in der jeweiligen Vita der beiden großen badischen Köpfe
der Aufklärung sind, stelle ich die beiden biografisch kurz vor:

Markgraf Karl-Friedrich von Baden (1728-1811) gilt als Musterbeispiel eines aufgeklärten absolutistischen Herrschers. Er förderte in seiner langen Regierungszeit Schulen und Universitäten, Rechtsprechung, Verwaltung, Wirtschaft, Kultur, Städtebau.

Besondere Verdienste erwarb er sich vor allem durch die Abschaffung der Leibeigenschaft (1783).

Auf seine Initiative gehen die Gründungen der Schmuck- und Uhrenindustrie und der ersten
„Zeichenschule für Handwerker“ (1767) in Pforzheim zurück. In Folge des Rechtsdeputations-
hauptschlusses von 1803 wurde Karl Friedrich Kurfürst und ab 1806 Großherzog des neuen stark vergrößerten Badens.

Der 1760 geborene Johann Peter Hebel dagegen kam aus ärmlichen Verhältnissen. Seine Mutter war Magd, sein Vater, der ein Jahr nach seiner Geburt starb, war Leinenweber. Die alleinerziehende Mutter wollte, dass Johann Pfarrer werde und der Bub machte einen beeindruckenden Weg und Aufstieg bis
zum ersten Prälat der badisch evangelischen Landeskirche.

Seine 1803 veröffentlichten alemannischen Gedichte machten ihn schlagartig berühmt. 1807 übernahm
er die Redaktion des „Badischen Landkalenders“ und entwickelte ihn zum beliebten Volkskalender.

Mit dem „Rheinländischen Hausfreund“ setzte er schließlich das um, was er sich unter Volksaufklärung vorstellte. Sein Anspruch, sich nicht auf eine Wahrheit, auf eine Rolle oder auf eine Position festzulegen, war zu Beginn des 19. Jahrhunderts radikal.

Der Literatur-Wissenschaftler Dr. Franz Littmann hat diesen Weg Hebels in einer 2008 erschienenen Biografie Hebels nachgezeichnet. Und nicht zuletzt wegen dieser Biografie erhielt er jetzt im Mai dieses Jahres den Preis „Hebeldank“ verliehen.

Der Hebeldank wird seit 1948 jährlich vom Hebelbund in Lörrach an Persönlichkeiten aus dem alemannischen Raum verliehen, die sich in besonderer Weise im Sinne Hebels verdient gemacht haben.
In ganz unterschiedlichen Bereichen z.B. Kultur, Literatur, Regionalforschung.

Durch und mit dem Pforzheimer Dr. Franz Littmann hat sich der Hebeldank erstmals räumlich sehr weit weg bewegt von Südbaden nach Nordbaden. Das kann uns in Pforzheim schon etwas stolz machen, dass einer hier von uns diese Auszeichnung erhalten hat. Und ist unsere Gratulation und unseren Beifall wert!

Und jetzt im Hebelschen Sinn „Nichts ist angenehmer als der Kontrast“ zum heutigen Thema:

den Diskus über Markgraf Karl Friedrich von Baden und dem Dichter Johann Peter Hebel.

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