Schach in Pforzheim im Nationalsozialismus (Montagabend im Archiv)
Schach in Pforzheim im Nationalsozialismus
mit Dr. Christoph Mährlein und Dr. Lilli Weber
Wie der Sport insgesamt war auch Schach in der Zeit des Nationalsozialismus keine unpolitische Angelegenheit. Weltmeister Alexander Aljechin hatte in Pforzheim 1934 mit Efim Bogoljubow zwei Partien des Weltmeisterschaftskampfes ausgetragen und noch 1942 hier eine Simultanvorstellung gegeben. Seine unrühmliche Nähe zum NS-Regime führte zu einer Veröffentlichung über „Jüdisches und Arisches Schach“ (1942). In Pforzheim mussten jüdische Mitglieder den Schachklub verlassen. Die Vereinsfunktionäre waren teilweise Parteimitglieder. Nach dem Krieg wurden frühere NSDAP-Mitglieder Funktionäre im Schachclub und im Badischen Schachverband.
Diese für den Sport exemplarische Geschichte wurde für den Schachclub Pforzheim auf Initiative von Dr. Lilli Weber aufgearbeitet, die Ergebnisse ihrer Recherchen vorstellt. Dr. Christoph Mährlein gibt dazu den schachlichen und politischen Rahmen.
Dr. Lilli Weber, Pforzheim, hat Kunstgeschichte und Kulturanthropologie in Frankfurt studiert und war als Kuratorin am Kunstmuseum in Halle an der Saale sowie im Archiv Oskar Schlemmer der Staatsgalerie Stuttgart tätig. Sie forscht zur Kultur in restriktiven Systemen.
Dr. Christoph Mährlein, Pforzheim, ist Rechtsanwalt und Vorsitzender des Schachclubs und des Schachbezirks. Er nahm 2012 an der Deutschen Schacheinzelmeisterschaft teil. Wissenschaftlich hat er sich u. a. mit der Rechtsgeschichte des Nationalsozialismus beschäftigt.
Bild: Stadtarchiv Pforzheim, V41-1
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